Bane Katic • 28. November 2025

Fast jeder kennt dieses Gefühl: Herzklopfen, flache Atmung, trockener Mund.


Die Angst vor dem Sprechen vor anderen ist keine Schwäche, sie ist menschlich.
Doch wer lernt, sie richtig zu verstehen, kann sie in
Energie und Präsenz verwandeln.


Hier sind einfache, wirksame Techniken, um Ihre Nervosität vor, während und nach einer Rede oder Präsentation in den Griff zu bekommen.

Vor der Rede – Ruhe beginnt im Kopf

1. Akzeptieren statt bekämpfen


Nervosität ist normal.
Versuchen Sie nicht, sie zu unterdrücken. Sagen Sie sich:

„Ich bin aufgeregt, weil mir das hier wichtig ist, und das ist gut.“
Nach ein bis zwei Minuten klingt das Adrenalin meist von selbst ab.
Wer seine Aufregung akzeptiert, wirkt entspannter, weil der innere Widerstand verschwindet.

2. Vorbereitung statt Perfektion


Folien zu basteln ist keine Vorbereitung! Sprechen ist es.


Üben Sie Ihre Rede laut. Spüren Sie die Worte, die Übergänge, den Rhythmus.


Je vertrauter Sie mit Ihrem Inhalt sind, desto weniger Raum hat die Angst.


3. Keine starren Skripte


Ein Manuskript gibt vermeintliche Sicherheit, blockiert aber den natürlichen Redefluss.


Notieren Sie stattdessen
Stichpunkte oder Kernbotschaften.


Sprechen Sie frei über das, was Sie wissen, das wirkt glaubwürdig und lebendig.


4. Körper beruhigen, Fokus verlagern


Wenn die Aufregung steigt, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit nach außen:


  • Spüren Sie Ihre Füße auf dem Boden.
  • Beobachten Sie Ihren Atem.
  • Nehmen Sie Ihre Umgebung bewusst wahr.

Ihr Gehirn kann sich nicht gleichzeitig auf Angst und Beobachtung konzentrieren.


So holen Sie sich Kontrolle zurück.


5. Atmen wie ein Profi


Eine einfache Technik vor dem Auftritt:
Zweimal einatmen (einmal normal, dann kurz nachziehen) und
lang ausatmen, etwa 5 bis 8 Sekunden.
Wiederholen Sie das dreimal.

Je länger die Ausatmung, desto ruhiger wird der Körper.

Während der Rede – im Moment bleiben

1. Das Zauberwort: Langsam


Sprechen Sie bewusst langsam.
Das gibt Ihnen Zeit zu denken, zu atmen und Präsenz aufzubauen.


Langsamkeit wirkt souverän, Hektik wirkt unsicher.


2. Aufmerksamkeit auf die Worte lenken


Konzentrieren Sie sich auf jedes Wort, das Sie gerade aussprechen.
Wie klingt es? Wie fühlt es sich an, es zu sagen?


Diese Fokussierung bringt Sie ins Hier und Jetzt und die Nervosität verliert ihre Macht.

Nach der Rede – Wirkung halten

Viele machen den Fehler, direkt nach dem Vortrag zusammenzusacken, auf das Handy zu schauen oder hektisch zu reagieren.


Bleiben Sie ruhig, halten Sie den Blick offen, atmen Sie.


Zeigen Sie durch Ihre Haltung:
„Ich stehe zu meinem Auftritt.“


Diese Gelassenheit verstärkt Ihre Wirkung im Nachhinein.

Souveränität ist trainierbar

Redeangst verschwindet nicht durch Vermeidung, sondern durch Erfahrung.


Wer regelmäßig spricht, sich vorbereitet und die eigenen Emotionen akzeptiert, wird automatisch souveräner.
Denn Lampenfieber ist kein Feind, es ist Energie.


Und wer lernt, sie zu nutzen, gewinnt Bühne, Publikum und Selbstvertrauen zugleich.

Viele Menschen sprechen zu leise, ohne es zu merken.


Sie glauben, sie seien deutlich – doch ihr Umfeld bittet sie ständig, Dinge zu wiederholen.


Das Problem liegt selten an mangelnder Lautstärke allein, sondern an Gewohnheit, Körperhaltung und Atmung.

Wer überzeugend wirken will, braucht eine Stimme, die trägt, nicht laut, sondern klar, stabil und souverän.


Hier sind einfache Schritte, wie Sie lernen, mit mehr Volumen und Ausdruck zu sprechen, ohne sich zu verstellen.

1. Wahrnehmen, wie laut Sie wirklich sprechen


Die meisten, die leise sprechen, empfinden ihre eigene Lautstärke als normal. Unser Gehör und Körper sind an einen bestimmten Pegel gewöhnt.
Was für andere zu leise klingt, fühlt sich für uns selbst richtig an.


Tipp:
Nehmen Sie sich auf, wenn Sie sprechen, z. B. am Telefon oder beim Üben. Hören Sie sich an, wie weit Ihre Stimme tatsächlich trägt.
Oft merken Sie erst dann, dass „normal“ in Wahrheit „zu leise“ ist.

2. Der 1-bis-10-Lautstärke-Test


Eine einfache Übung, um Ihre Stimme zu trainieren:
Sagen Sie laut die Zahlen von
eins bis zehn – und steigern Sie bei jeder Zahl bewusst die Lautstärke.

1 … 2 … 3 … 4 … 5 … 6 … 7 … 8 … 9 … 10

Viele stellen dabei fest: Zwischen „1“ und „10“ gibt es kaum Unterschied. Das Ziel ist, bewusst zu übertreiben, um den Körper daran zu gewöhnen, dass laut sprechen erlaubt ist.
Es darf sich ungewohnt anfühlen, das ist sogar gut. Erst wenn Sie sich leicht „zu laut“ vorkommen, erreichen Sie Ihre natürliche Bühnenstärke.

3. Aus der Körpermitte sprechen, nicht aus dem Hals


Eine kräftige Stimme entsteht nicht im Hals, sondern im Körper.
Atmen Sie tief in den Bauch – so, dass sich die Bauchdecke leicht nach außen wölbt. Beim Sprechen
nutzen Sie den Atem als Träger Ihrer Worte, nicht die Kehle.


Übung:
Atmen Sie tief ein, dann beim Ausatmen sprechen:

„Heute spreche ich mit Klarheit und Stärke.“

Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Worte „aus dem Bauch kommen“, sind Sie auf dem richtigen Weg.
So entsteht Resonanz – und Ihre Stimme gewinnt an Tiefe und Präsenz.

4. Regelmäßig üben, bewusst anwenden


Trainieren Sie Ihre Lautstärke regelmäßig – am besten täglich zwei Minuten. Je öfter Sie bewusst lauter sprechen, desto natürlicher wird es.
Mit der Zeit verschiebt sich Ihr
Stimm-Gleichgewicht: Ihr neues „Normal“ wird klarer, stärker und selbstsicherer klingen.


Übungsidee:
Zählen Sie morgens beim Zähneputzen von 1 bis 10.
Oder lesen Sie beim Autofahren laut ein paar Zeilen – mit Betonung und Energie.


Wirkung entsteht durch Wiederholung.

Laut sprechen heißt präsent sein


Eine kräftige Stimme ist kein Zeichen von Dominanz, sondern von Selbstvertrauen und Klarheit.


Wer mit hörbarer Stimme spricht, wirkt sicherer, überzeugender und authentischer. Denn Ihre Stimme ist Ihr wichtigstes Instrument, um Kompetenz und Wirkung zu transportieren.


Wenn Sie lernen möchten, wie Sie Ihre Stimme gezielt einsetzen, souverän sprechen und auf jeder Bühne Wirkung entfalten,
dann entdecken Sie meine
Trainings für Stimme, Wirkung und Präsenz.

von Bane Katic 4. Dezember 2025
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von Bane Katic 24. November 2025
Der Beginn einer Rede entscheidet über alles.